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EMDR

EMDR ist die Abkürzung für „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“ und heißt auf Deutsch: Desensibilisierung und Neuverarbeitung mit Augenbewegungen.

 

Seit den 1990er Jahre wird EMDR auch in Deutschland angewendet, 2006 ist es als wissenschaftlich begründete Psychotherapiemethode anerkannt worden. Die aktuelle Forschung geht davon aus, dass die Wirkung des EMDR mit der Aufteilung unseres Gehirns in 2 Gehirnhälften zusammenhängt. Die linke Hälfte ist im Normalfall die dominante und für rationale und analytische Prozesse sowie für die Sprache zuständig, die rechte Hälfte steuert meist Emotionen und Intuition. Belastende Ereignisse sind oft stark emotional behaftet, sodass die Verbindung zum rationalen Einordnen fehlt. So kann es z.B. möglich sein, dass der Betroffene das belastende Ereignis innerlich/emotional erlebt, es aber nicht in Worte fassen kann, wodurch eine Verarbeitung erschwert oder sogar unmöglich gemacht wird.

Im Rahmen einer EMDR-Behandlung werden durch bilaterale Stimulation (Augenbewegungen, taktile oder akustische Reize) beide Hirnhälften aktiviert.

Der Patient wird angeleitet, seinen Blick nach rechts und links schweifen zu lassen, so dass beide Hälften des Gehirns abwechselnd aktiviert werden, wodurch die fehlenden Verbindungen, bezogen auf das belastende Ereignis, hergestellt werden. Erlebnisse können neu verarbeitet werden. Eine Reorganisation der dysfunktionalen, nicht gewünschten, negativen Gedanken wird ermöglicht und eine Milderung oder Auflösung des Problems kann erreicht werden.

Nach einer erfolgreichen EMDR-Therapie sollten vorher belastende Erinnerungen/Ereignisse nicht mehr als problematisch erlebt werden.

 

Ablauf:

 

· EMDR erfolgt in einem standardisierten Ablauf

· die Vorgeschichte wird erfassen

· Aufklärung des Patienten

· Herausarbeiten von belastenden Erinnerungen/Ereignissen, welche verarbeitet werden sollen

· Zur Bearbeitung der Erinnerung wird der Patient wiederholt angeleitet, mit der belastenden Erinnerung in Kontakt zu gehen,           gleichzeitig wird eine bilaterale Stimulation stattfinden, z.B. durch Augenbewegung

 

 

Anwendungsgebiete:

 

Ursprünglich wurde die Behandlung in den 1980er Jahren von der US-amerikanischen Psychologin Dr. Francine Shapiro zur Behandlung von Traumafolgestörungen entwickelt.

 

Mittlerweile wird EMDR auch sehr erfolgreich eingesetzt bei

 

  • Ängste

  • Phobien

  • Zwangserkrankungen

  • Schmerzen, chronischen und akuten 

  • Depressionen

  • Traumatas/PTBS

  • Psychosomatische Störungen

  • Trauer

  • Krankheitsbewältigung

  • Zahnarztangst

  • Bewältigung von Unfallfolgen

  • Veränderung unerwünschter Verhaltensweisen

  • Prüfungsangst, Redeangst, Lampenfieber

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